Die meisten Menschen haben erkannt, dass die gesetzliche Rente einmal nicht ausreichen wird, und sparen für das Alter. Andere setzen sich ein Sparziel für eine bestimmte Anschaffung. ETFs sind hier eine gute Hilfe und über Sparpläne sinnvoll.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
ETFs: Grundlegendes zur Geldanlageform
Das Kürzel ETF steht für „Exchange Traded Funds“ und meint Fonds, die an der Börse gehandelt werden. Sie bilden die Wertentwicklung eines Index nach. Wichtig: Kein Manager muss für diese Fonds aktive Entscheidungen zur Geldanlage treffen, daher wird hier auch von einer passiven Anlagestrategie gesprochen.
Diese scheint attraktiv, werden doch gute Gewinne ohne viel Aufwand versprochen. Doch ganz so einfach ist es nicht, auch wenn Sparpläne nach eingehender Beratung und einer guten Übersicht über ETF Sparplan Angebote eine hervorragende Möglichkeit der Geldanlage auch für Laien bieten.
Wichtig zu wissen: ETFs sind als Sondervermögen strukturiert und werden damit vom übrigen Vermögen der Unternehmen getrennt. Sollte das ausgebende Unternehmen also in die Insolvenz gehen müssen, ist das Geld der Anleger geschützt.
Video: ETF kaufen 2021: Anleitung zum Sparen mit ETFs – in 3 Schritten zur Geldanlage mit ETF Sparplan
Passive und aktive Anlagestrategien bei ETFs
Anleger bekommen über ETFs Zugang zu einer großen Auswahl an Anleihen oder Aktien sowie zu weiteren Anlageklassen, die unter anderem aus Immobilien oder Rohstoffen bestehen können. Die Fonds sind meist kostengünstiger, weil hier eine passive Anlagestrategie verfolgt wird. Damit entfallen zum Beispiel die jährlichen Gebühren, die für das Fondsmanagement anfallen würden. Gänzlich kostenlos sind aber auch ETFs nicht.
Idealerweise wird bei der passiven Geldanlage, bei der zum Beispiel in Aktien der im DAX gelisteten Unternehmen investiert wird, im gleichen Verhältnis wie im DAX investiert. Durch die passive Anlagestrategie können Meinungen und Betrachtungen zu den Aktien, Prognosen sowie Berichte außer Acht gelassen werden.
Wichtig ist in der Regel eine diversifizierte Anlage, damit das Risiko breit gestreut werden kann. Privatanleger können verschiedene passive Strategien verfolgen, was entweder durch eigene Entscheidungen oder durch die Nutzung des ETF Robos möglich ist.
Wer hingegen aktiv investiert, will besser sein als der Markt. Es geht um eine Rendite, die trotz eines hohen Risikos so hoch wie möglich ausfällt. Der Fondsmanager trifft dafür aktive Anlageentscheidungen, die für die scheinbar attraktivsten Anlageklassen stehen. Sie können Aktien und Anleihen ebenso betreffen wie die bereits erwähnten weiteren Anlageklassen. Auch einzelne Titel können für eine Investition ausgewählt werden.
In Deutschland ist es immer noch die Mehrheit der Anleger, die über aktive Strategien versucht, Geld zu sparen. Dies zeigt sich auch bei einer Betrachtung der Sparer selbst, wenn zum Beispiel Punkte wie Geschlecht, Alter und Anlageerfahrung zugrunde gelegt werden. In den letzten Jahren wird dabei aber auch erkennbar, dass vermehrt Frauen unter den Anlegern zu finden sind, die für sich selbst aktiv vorsorgen wollen.
So sicher ist das Sparen mit ETFs
Grundsätzlich muss berücksichtigt werden, dass das Risiko mit der Rendite einer Geldanlage korreliert. Das heißt, dass eine sichere Geldanlage auch nur eine geringe Rendite bringt. Erkennbar wird das, wenn Sparer ihr Geld einfach auf Fest- oder Tagesgeldkonten anlegen.
Nicht zuletzt spielt hier die gesetzliche Einlagensicherung eine Rolle, die für das Höchstmaß an Sicherheit des angelegten Geldes sorgt. Höhere Ertragsaussichten sind für Aktien und Anleihen üblich, diese gehen aber mit einem höheren Anlagerisiko einher. Für ETFs und Fonds gilt dies ebenso.
Um Einzelrisiken zu minimieren, gibt es ein möglichst breit diversifiziertes Portfolio. Zusätzlich noch einmal der Hinweis, dass die Sicherheit bei den Fonds dennoch hoch ist, weil es sich hierbei um dem Sondervermögen der Unternehmen zugeordnete Gelder handelt.
Sparpläne als Nonplusultra? (Video)
Geht es nach der Meinung von Finanzexperten, kann die Frage in der Überschrift direkt mit einem lauten „Ja“ beantwortet werden.
Ein Sparplan kann dabei schon für einen geringen Betrag von zum Beispiel 50 Euro im Monat eingerichtet werden. In der Regel ist der Betrag nach oben gedeckelt. Solche Sparpläne sind eine einfache Art und Weise, das Geld sicher anlegen zu können und somit für die Zukunft zu sparen. Gebühren fallen dafür nicht an, Sparpläne sind kostenlos abzuschließen.
Die Vorteile der Sparpläne
Ein Sparplan ist alles andere als ein konservatives Mittel, um Geld möglichst sicher anzulegen.
Ein moderner Sparplan geht weg vom sicheren Konto und hin zu renditeträchtigen Fonds: Sparpläne, die zum Beispiel über die Bank abgeschlossen werden, haben dabei unschätzbare Vorteile:
- konsequentes Sparen auf ein Ziel hin
- Sparen schon mit kleinen Beträgen möglich
- kostenloser Abschluss der Sparpläne
- Geld ist jederzeit zugänglich (Kündigungsfrist beachten!)
- regelmäßige Zinszahlungen mit Zinseszinseffekt
Jeder, der Geld über solche Sparpläne sparen möchte, sollte sich überlegen, ob er oder sie selbst die jeweiligen Anlageentscheidungen treffen möchte oder ob dies automatisch mithilfe von Profis möglich sein soll. Auch digitale Vermögensverwaltungen sind möglich, diese sind auch für Einsteiger geeignet und stellen einen günstigen Begleiter auf dem Weg zum Sparziel dar.
Video: Vorsicht ⚠️ Sparpläne für Aktien & ETFs kosten Dich Rendite! ► Alex Fischer | Börse Stuttgart
So wird über einen individuellen Sparplan Geld ganz einfach und kostenlos angelegt
Wer sich für die Hilfe eines digitalen Vermögensverwalters entscheidet, kann aus einer ganzen Reihe von Anbietern und Angeboten wählen. Verschiedene Sparpläne sind hier möglich, außerdem werden unterschiedliche Anlagestrategien verfolgt. Wer berufstätig ist und eine Arbeitnehmersparzulage sowie vermögenswirksame Leistungen beansprucht, kann einen derartigen Sparplan auch darüber besparen. Damit gibt es sogar noch Extrageld vom Staat sowie einen Zuschuss vom Arbeitgeber.
Wer seine Anlagestrategie selbst festlegen möchte und generell in Eigenregie handeln will, muss ein Wertpapierdepot anlegen. Darüber lassen sich Sparpläne anlegen, die kostenlos genutzt werden können. Allerdings bietet nicht jeder Onlinebroker kostenfreie Sparpläne an, hier ist ein Vergleich der Angebote ratsam, denn teilweise sind die Gebühren für das Depot recht hoch.
Vor allem die Banken und Sparkassen sind für Sparpläne über geringe monatliche Summen (bis 50 Euro) nicht unbedingt die beste Wahl. Für kleine Sparbeträge gibt es deutlich bessere Anbieter, die ihre Gebühren prozentual zu den Sparbeträgen berechnen.
Bei einem ETF-Sparplan gibt es keine vorher festgelegte Laufzeit, über die der Sparplan gehen muss. Die Höhe der monatlich einzuzahlenden Sparbeiträge kann dabei ebenso angepasst werden wie der Ausführungsrhythmus. Möglich ist es in der Regel auch, die Sparrate für eine feste Zeit auszusetzen.
Über den Sparplan werden in regelmäßigen Abständen ETF-Anteile erworben, wobei auch mehrere Fondsanteile darunter sein können. Anleger profitieren im besten Fall von den Börsenkursen und können sich über eine gute Rendite freuen. Wer sich für den thesaurierenden Indexfonds entscheidet, kann neben der üblichen Rendite auch noch den Zinseszinseffekt für sich verbuchen.
Die erzielten Erträge können damit das bereits angesparte Vermögen noch einmal vergrößern, weil die Erträge in das Fondsvermögen fließen und hier direkt wieder angelegt werden können.
Wichtig für das Sparen über einen ETF-Sparplan oder bei anderen Sparvarianten: Der Index, der hier zugrunde gelegt wird, muss immer den eigenen Anlagebedürfnissen entsprechen. Das heißt, dass diejenigen, die von den weltweit wichtigsten Unternehmen profitieren wollen und dafür auch ein Risiko in Kauf nehmen, das über mehrere Länder und Branchen geht, einen anderen Fonds wählen werden als diejenigen, die vor allem auf das Thema Sicherheit schauen.
Tipp: Wer die Chance auf höhere Renditen nutzen möchte, sollte einen Sparplan auf den SDAX anlegen. Dabei handelt es sich um einen Nebenwerte-Index aus Deutschland, in dem verschiedene kleine Unternehmen gelistet sind. Sie gehören unterschiedlichen Branchen an.
Das Investment im SDAX ist sicherlich deutlich risikoreicher als eine Investition in Aktien und Wertpapiere der Firmen, die im DAX geführt werden. Gleichzeitig kann die Rendite dabei aber auch sehr hoch ausfallen. Interessant ist zudem der MSCI World Small Cap-Index, bei dem die wichtigsten Nebenwerte der Welt bzw. deren Entwicklung abgebildet werden.