Mit den sogenannten Trump Fonds können Anleger auf unterschiedliche Weise vom neuen Präsidenten der USA profitieren. Wie das geht, erfährt man hier.
Trump Fonds: Diese Anlagen können profitieren
Die Präsidentschaft von Donald Trump sorgt bereits seit seinem Amtseintritt im Januar 2017 für weltweite Diskussionen, die auch vor den sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter keinen Halt macht. Doch nicht nur die Person Trump wird von vielen in Frage gestellt, auch sein Wahlprogramm bietet reichlich Zündstoff. Positiv hat sich seine Wahl allerdings schon jetzt auf ausgewählte Branchen und demzufolge auch auf den entsprechenden Aktienmarkt ausgewirkt, so sehr, dass bereits der Name Trump Fonds ins Spiel gebracht wird.
Diese Entwicklung sorgt für ein reges Interesse und einen offenen Fondsvergleich. Ökonomen und Anleger beschäftigen sich in zahlreichen veröffentlichen Artikeln mit der Frage, in welche Branchen lohnt es sich zu investieren und welche Anlagen könnte zukünftig vom sogenannten Trump-Effekt (Trump Fonds) profitieren.
Der US-Aktienmarkt nach dem Trump-Sieg
Entgegen der Erwartungen vieler Investmentgesellschaften sind die Aktienmärkte nach Verkündung der Wahlergebnisse in den USA und der Amtseinführung Donald Trumps nicht eingebrochen. Im Gegenteil: Der US-Aktienindex S&P stieg sogar, als bekannt wurde, dass der Republikaner als Sieger aus dem Wahlkampf herausgehen wird. Grund genug, bereits in Trump Fonds zu investieren? Möglich, denn bereits kurz nach seiner Vereidigung kündigte Donald Trump an, dass er in den kommenden Jahren viel Geld in die Infrastruktur und die Rüstung investieren und zugleich das bestehende Gesundheitssystem umbauen wird.
Ökonomen und Geldanleger befürchten entsprechenden Artikeln zufolge nun, dass dadurch die Staatsverschuldung explodieren wird, da Trump gleichzeitig bekannt gab, die Steuern massiv zu senken.
Welche Branchen profitieren von Trumps Präsidentschaft
Längst hat aber nicht nur die Finanzindustrie positiv auf Trumps Wahlsieg reagiert. Auch Kohleförderer, Pharmakonzerne und Rüstungsunternehmen erhoffen sich durch den neuen US-Präsidenten steigende Geschäftszahlen. Zudem sind die Aktienkurse vieler deutschen Unternehmen seit Anfang des Jahres deutlich gestiegen. Ein direkter Fondsvergleich bringt folgende positive Beispiele hervor:
- Pharmaindustrie: In den ersten Tagen nach der amtlichen Bekanntmachung der Wahlergebnisse ist die Aktie des US-Pharmaunternehmen Pfitzer um mehr als elf Prozent gestiegen. Die Titel der deutschen Firmen wie Merck und Bayer kletterten ebenfalls deutlich in die Höhe. Allerdings sind sich die Experten einig, dass diese Kurssprünge weniger als Zustimmung auf den Wahlsieg Trumps, sondern vielmehr als Erleichterung darüber, dass nicht Hilary Clinton als neue Präsidentin gewählt wurde, gewertet worden. Diese hatte sich im Vorfeld mehrfach über zu hohe Medikamentenpreise empört.
- Bauunternehmen: „Wir werden unsere Innenstädte in Ordnung bringen und unsere Straßen, Brücken, Tunnel, Flughäfen, Schulen, Krankenhäuser reparieren“, kündigte Donald Trump in seiner Rede unmittelbar nach dem Wahlsieg an. Viele Anleger hoffen nun, dass der Präsident seine Ankündigungen auch in die Tat umsetzt und kaufen dementsprechend vermehrt Aktien von Bauunternehmen und deren Zuliefern. So stieg die Aktie des weltgrößten Baumaschinenherstellers Caterpillar am Tag nach der Wahl um acht Prozent. Auch die Aktien von deutschen Unternehmen wie HeidelbergCement legten deutlich zu.
- Kohle-, Gas- und Ölfirmen: Als Gewinner der Trump-Präsidentschaft kann schon jetzt das größte, private Kohleabbauunternehmen Peabody Energy gewertet werden. Vorausgesetzt Trump setzt sein Pläne, die USA unabhängig von Energieimporten zu machen, um.
Rüstungsindustrie: Wenn es stimmt, dass Donald Trump zukünftig Milliarden für die die Infrastruktur und Rüstung ausgeben möchte, dürften auch die entsprechenden Aktien deutlich steigen. So kündigte er an, die Flotte der Marine zu vergrößern und die Jets der Air Force zu erneuern. Schon am Tag nach der Wahl stieg daher beispielsweise die Aktie des US-Rüstungsherstellers Northrop Grumman um 5,4 Prozent. Zu den Gewinnern in Europa zählt der britische Konzern BAE Systems, der unter anderem Kriegsschiffe im Sortiment hat.Kohle-, Gas- und Ölfirmen: Als Gewinner der Trump-Präsidentschaft.
Welche Aktien- und Trump Fonds lohnen sich
Wer aktuell ins Aktiengeschäft einsteigen möchte, sollte sich das Wahlprogramm Donald Trumps vornehmen und einen gründlichen Fondsvergleich durchführen. Denn daraus lässt sich schnell ableiten, welche Branchen zukünftig von seiner Präsidentschaft profitieren werden. Im Folgenden werden drei Fonds vorgestellt, die laut der Pläne des US-Präsidenten als äußerst gewinnbringend prognostiziert werden. Bei dem Fondvergleich unter dem First State Global Listed Infrastructure Fond, dem S4A US Long Ul und dem Polar Capital Healthcare Opportunities Fond handelt es sich um Geldanlagen, mit denen Anleger auf den sogenannten Trump-Effekt setzen können.
Trump Fonds und der First State Global Listed Infrastructure Fond
Der Fond der britischen Investmentgesellschaft First State investiert weltweit in Infrastruktur-Unternehmen wie Eisenbahnbetreiber, Öllogistiker und Hafengesellschaften. In den vergangenen drei Jahren zählte er zu den besten Fonds seiner Kategorie und punktete mit durchschnittlich 13,6 Prozent pro Jahr.
Die Analysten der Fondsratingagentur Morningstar haben dem First State Global Listed Infrastructure Fond bereits fünf von fünf Sternen verliehen und heben hervor, dass die Fondsmanager über viel Erfahrung verfügen und bei ihrer Arbeit von einem Team von Infrastruktur-Spezialisten unterstützt werden.
Aktien von US-Unternehmen machen derzeit rund die Hälfte des gesamten Portfolios aus, darunter befinden sich unter anderem Aktien der Energieversorger Pacific Gas and Electric, Eversource Energy und Dominion Resources. Sollte Trump seine Ankündigungen umsetzen, so prognostizieren Aktionäre, dass die Quote an US-Aktien im Fonds in den kommenden Monaten noch weiter steigen könnte.
Eine Möglichkeit der Trump Fonds: S4A US Long Ul
Dieser Fond, aufgelegt von Universal-Investment und verwaltet von der Frankfurter Vermögensverwaltung Source of Alpha, investiert in US-Aktien. Er verwaltet zwar „nur“ 21 Millionen US-Dollar, hat aber in den vergangenen Jahren ansehnliche Ergebnisse erzielt.
Rückblickend auf drei Jahre legte er durchschnittlich um 12 Prozent pro Jahr an Wert zu. Unter den am höchsten gewerteten Aktien im Portfolio finden sich Anteilsscheine des Rüstungs- und Elektronikkonzerns Raytheon sowie von Northrop Grumman, einem Hersteller von Rüstungstechnik für die Schiff-, Luft- und Raumfahrt. Trump gilt als Verfechter lockerer Waffengesetze und hat angekündigt, im Ausland besonders deutlich gegen die islamistische Terrorgruppe IS vorgehen zu wollen. Die Aktien von Rüstungsherstellern haben deshalb seit seinem Wahlsieg zugelegt.
Ob Waffenhersteller und Rüstungskonzerne tatsächlich von Trumps Präsidentschaft profitieren, wird sich laut Expertenansicht zeigen, wenn die Außenpolitik des Republikaners konkrete Züge annimmt.
Trump Fonds einmal anders: Polar Capital Healthcare Opportunities
Der Fonds des britischen Anbieters Polar Capital investiert weltweit in Aktien aus der Gesundheitsbranche. Rückblickend auf die letzten drei Jahre legte er im Schnitt um 17,2 Prozent pro Jahr an Wert zu und schnitt damit deutlich besser ab als die meisten anderen Fonds seiner Kategorie. Morningstar bewertet ihn aktuell mit fünf Sternen. US-Aktien sind im Fonds besonders hoch gewichtet, denn sie machen mehr als drei Viertel des Portfolios aus.
Trump kündigte in verschiedenen Artikeln sowie über Facebook bereits an, dass er die von Barack Obama eingeführte Gesundheitsreform kippen und auf privaten Schutz setzen werde, um den Wettbewerb unter den Anbietern von Gesundheitsdienstleistungen zu steigern. Sollte es so kommen, könnten die Aktienkurse führender US-amerikanischer Healthcare-Unternehmen steigen.
Prognose: Wie entwickelt sich der Aktienmarkt und die Trump Fonds weiter
Wie gerne würde man bei dem Kauf von Aktien und Fonds in eine gläserne Kugeln schauen, um einen Blick in die Zukunft werfen zu können. So einfach ist es aber nicht, und dementsprechend müssen sich die Anleger weiterhin auf Prognosen und Einschätzen von Expertenseite verlassen und gleichzeitig stets die politische und wirtschaftliche Lage in der Welt im Auge behalten.
Eines lässt sich aktuell allerdings sagen, entgegen vieler Prognosen, sind die Aktienmärkte nach der Wahl Donald Trumps nicht eingebrochen. Im Gegenteil: weltweit zeichnet sich 2017 sogar ein Aufwärtstrend ab. Der Grund dafür liegt in den USA: denn die großen Volkswirtschaften und Aktienmärkte diesseits und jenseits des Atlantiks sind jüngst durch die sich anbahnende Sonderkonjunktur des sogenannten Deficit-Spendings á la Donald Trump erst angeheizt worden. Nun hoffen die Finanzmarktbeobachter, dass auch die europäischen Staaten, die vorgelebte Ausgabenpolitik, wieder für sich entdecken.
Am meisten Potential sehen die Beobachter in den US-Aktien, da sie vermutlich am meisten von dem angekündigten Wachstumsschub profitieren können. Bei der Frage nach gezielten Branchen, geht der Trend eindeutig in Richtung Industrieunternehmen und Rohstofferzeuger.
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